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Honigernte in Panama

Die Zeit hier in Panama vergeht wirklich schnell, jetzt brechen schon die letzten zwei Monate an. In dieser Zeit haben wir schon so einiges erlebt. Neben vielen Wochen in Mata Redonda, Zeit in Santiago haben wir auch andere Comunidades kennengelernt. Unter anderem sind wir nach Cirelular Arriba gefahren um bei einer Honigernte mit zumachen. Es war ein sehr besonderes Erlebnis für uns alle.

Zusammen mit Rafa sind wir zu der Comunidad gefahren. Ersteinmal wurde uns das Dorf gezeigt und alle haben uns nett wilkommen geheißen. Darauf hin wurden wir mit der richtigen Schutzkleidung ausgestattet. Handschuhe und Hut hatten wir dabei und  den richtigen Anzug und Schuhe bekamen wir noch von den Dorfbewohnern. Nach dem wir fertig eingekleidet waren, machten wir uns auf den Weg zu den Bienenstöcken. Wir bekamen eine kurze Sicherheitseinweisung und schon konnte das ernten beginnen. Begleitet wurden wir von ständigem Rauch, der dazu dienen sollte die Bienen zu beruhigen. Dazu hatten die Imker spezielle Geräte, mit denen sie die ganze Zeit Rauch produzieren konnten.

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Als wir dann das Gebiet betraten, wo die Bienenstöcke standen, war besonders das laute Summen zu vernehmen und ein ständiger Begleiter. Zu Beginn war es wirklich ungwohnt, dass so viele Bienen ständig um einen herum schwirren und man musste ganz darauf vertrauen, dass der Schutzanzug dicht hält.

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Die Arbeit bestand darin, aus den Bienenstöcken die Waben zu entnehmen, in denen schon der Honig gespeichert war. In jedem Bienenstock waren unterschiedlich viele Waben mit unterschiedlich viel Honig drin. Die vollen Waben wurden nach hinten durch gereicht und weiter abseits von den Stöcken gesammelt. Wir begannen mit der Arbeit kurz vor Sonnenuntergang und als wir fertig waren, war es schon spät am Abend und stockdunkel. Nach dem die Waben weg getragen wurden, begann der zweite Teil der Arbeit.

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Hierbei halfen dann viele weiter Frauen und Kinder aus der Comunidad mit. Jetzt ging es darum, den Honig aus den Waben zu bekommen. Erst mussten dazu die Waben geöffnet werden und dann geschleudert, damit der Honig rausfließen konnte. Die ganze Arbeit dauerte noch mehrere Stunden in die Nacht hinein.

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Wir alle hatten nach dieser Erfahrung ein ganz anderes Gefühl für den Honig, den wir ja sonst immer in großen Massen sehen und abfüllen. Bei der Ernte haben wir gesehen, wie viele Arbeitsschritte dazu gehören und wie viel Arbeit darin steckt. Außerdem haben wir auch gesehen, dass es für die Comunidad eine tolle Möglichkeit ist Geld zu verdienen und an der viele Familien teilhaben können.

Natürlich geht es auch in unserem Hauptprojekt in Mata Redonda weiter. Da nun die Regenzeit wieder angefangen hat, kann auch wieder neu gepflanzt werden. Um für die Setzlinge gute Erde zu bekommen, haben wir „ arbono organico“ hergestellt. Übersetzt heißt das Dünger ist jedoch eher ein Kompost, der extra für die Erde angemischt wird. Hierfür wurden verschiedenste Komponenten mit der Machete klein gehackt. Dazu gehörten frische und trockene Blätter, Zuckerrohr, Bananenstauden und Kuhmist. Außerdem noch Hühnermist und Reismehl, was von Cepas mitgebracht wurde. Das alles wurde dann mit Wasser vermischt und abgedeckt. Der etwa 2x3m große Haufen wurde dann regelmäßig von den Familien umgerührt. Nach ca. 3 Wochen konnte die fertige Erde umgefüllt und neue Setzlinge gepflanzt werden.

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Neues aus Panama

Ab Mitte Dezember hatten wir alle für fast drei Wochen Urlaub. Ob in Panama, Costa Rica oder Mexico, verbrachten wir alle schöne Feiertage und genossen unseren ersten Urlaub. Trotz Besuch aus Deutschland und Weihnachtsschmuck kam keine wirkliche Weihnachtsstimmung auf. Es war aber eine schöne Erfahrung mal Weihnachten und Silvester im Warmen zu verbringen. Außerdem konnten wir die freie Zeit nutzen um mehr von Panama und anderen Ländern zu sehen, sowie uns mit Freunden zu treffen und Ausflüge zu machen. Zum Beispiel sind zum Nationalpark Coiba gefahren, eine sehr artenreiche Insel im Pazifik, die wirklich paradiesisch aussieht und uns alle besonders mit ihrer Unterwasserwelt beeindruckt hat. Außerdem konnten wir einen Tag einen Ausritt mit den Pferden von einem Freund aus Santiago machen, eine sehr besondere und aufregende Erfahrung für uns alle.

Umso mehr freuten wir uns dann auch wieder auf die erste Woche in Mata Redonda. Die letzte Projektwoche war fast schon ein Monat her, da wir in der Zwischenzeit auch viel im Honighaus gearbeitet haben.

Montagmorgen sind wir dann wieder mit dem Bus nach Las Palmas gefahren und von da nach Mata Redonda gelaufen. Hier herrschte ausnahmsweise mal richtig viel „Verkehr“. Für die kommenden Wochen wurde sehr viel Material hergefahren, was dann an alle Familien verteilt wurde. Mit drei von CEPAS bereitgestellten Autos, wurden Sand, Steine und Zement aus Las Palmas zu den einzelnen Familien gefahren. Das Ausladen und Verteilen dauerte noch bis tief in die Nacht rein.

Auch in den Nächsten Tagen war die Materialverteilung immer noch ein Thema. Wir trugen einen ganzen Vormittag nur Sandsäcke zu der Gastfamilie von Clara und Sven, die noch weiter abseits wohnen.
An einem Tag haben wir dann auch schon mit der Arbeit begonnen, die für die nächsten Wochen ansteht: Es werden die Böden für die Küchen zementiert, die wir ja schon vor einigen Monaten gebaut hatten. Da sonst der Boden meist nur aus Lehm und Erde besteht, ist dies eine deutliche Verbesserung für die Familien. Auch für uns war es neu und spannend mit Zement zu arbeiten.

An einem Abend in der Woche wollten wir einen Filmabend für die Kinder im Dorf machen. Sven hatte vorher Kinderfilme auf spanisch heruntergeladen und spielte sie dann auf seinem Laptop ab. Mit der Zeit kamen immer mehr Menschen dazu und nicht nur die Kinder sondern auch Erwachsene und Jugendliche saßen gespannt vor dem Film. Eine wirklich schöne Aktion die wir gerne weiterführen möchten.

Obwohl wir ja fast einen Monat nicht mehr in Mata Redonda waren, hatten wir kein Problem uns wieder ein zu finden. Alle haben sich gefreut uns wieder zu sehen und wir wurden wie immer super nett aufgenommen. Besonders schön ist es auch in den Gastfamilien, die Kinder freuen sich wenn man mit ihnen spielt und es ist schön abends noch mit den Familien zu reden und den direkten Familienalltag mitzubekommen. Wir genießen das lecker gekochte Essen und die Familien freuen sich, wenn wir frisches Obst mitbringen, da sie leider davon nur sehr wenig haben. 

Am Freitag machten wir uns dann wieder auf den Rückweg nach Las Palmas. Bei dem Aufstieg merkten wir dann doch, dass wir den Weg länger nicht mehr gelaufen sind, da wir ganz schön außer Puste waren, als wir oben ankamen.

 

Müllprojekt in Mata Redonda

Letzte Woche haben wir parallel zu unserem Hauptprojekt mit dem lang geplanten „Müllprojekt“ begonnen.
Seit dem wir in Panama angekommen sind, ist hauptsächlich Plastikmüll aber auch Metallkonserven und Glasflaschen ein ständiger Begleiter. Selbst an den abgelegensten Stränden und Buchten türmen sich die Plastikberge. So auch in unserem Hauptprojekt in Mata Redonda. Der Verpackungsmüll von Lebensmittel liegt überall herum!

Als ersten Schritt hat CEPAS eine Versammlung im Dorf einberufen, um mit einem Vortrag und Kurzdokumentationen ein Bewusstsein für den Umgang mit Müll zu schaffen. Dabei galt es vor allem den Kindern den Unterschied zwischen organischem Abfall zu Plastik-, Glas- und Metallmüll zu erklären. Im Weiteren haben wir mit einem kurzen Dokumentarfilm gezeigt wie verschmutzt unser Planet ist und was dies für globale Auswirkungen hat. Bis hin zu den gesundheitlichen Folgen von denen jeder einzelnen von uns aufgrund der enormen Verschmutzung unseres Planeten betroffen ist.

Am nächsten Tag sind wir mit einer Gruppe von Kindern losgezogen um einen kleinen Teil der „Hauptstraße“ Mata Redonda´s von Müll zu befreien.

 

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Nach nur zwei Stunden haben wir auf ca. 500m 20kg Müll aufgesammelt. Es war ein super erster Schritt in Mata Redonda, vor allem die Kinder zu beobachten, mit wie viel Enthusiasmus und Verständnis sie angefangen haben haufenweise Müll aus allen Ecken und Winkeln zu holen.

Daraufhin haben wir zusammen mit der Dorfgemeinschaft mehrere Mülltüten an der „Hauptstraße“ aufgebaut, sowie Schilder angefertigt, auf die wir kurze und prägnante Sätze geschrieben haben, die auf einen besseren Umgang mit Müll aufmerksam machen sollen.

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In den nächsten Monaten gilt es dieses weiter vorzusetzen und parallel ein Müllabfuhrsystem ins Leben zu rufen.

Santiago und das Umland

Santiago ist die Hauptstadt der Provinz Veraguas und die viert größte Stadt Panamas. In dem Stadtteil „La Soledad“ steht unsere Freiwilligen WG. Hier verbringen wir unsere Zeit am Wochenende oder wenn wir eine „Honighauswoche“ haben.
Neben unserer WG steht nämlich auch direkt das Honighaus. Hier sind riesige Behältnisse mit Honig gelagert, die immer wieder abgefüllt werden müssen. Der Honig kommt von verschiedenen Imkern aus der Region und wird, nachdem wir ihn abgefüllt haben, an verschiedenen Verkaufsorten angeboten. Die Freiwilligen übernehmen die Aufgabe des Abfüllens und des Verpackens, deswegen verbringen wir gelegentlich unsere Zeit im Honighaus statt in unserem Hauptprojekt Mata Redonda. Mit dem Erlös werden Kleinbauern aus der Provinz Veraguas unterstützt.IMG_1052
Besonders gut gefällt uns an Santiago, dass es zentral in Veraguas liegt und man dadurch am Wochenende die Möglichkeit hat, viel von der Umgebung zu sehen. Ob Strand oder Berge, beides ist schnell mit dem Bus zu erreichen. Neben traumhaften Stränden kann man auch atemberaubende Wasserfälle und Natur sehen. Jedes mal sind wir wieder erstaunt, wie vielseitig die Natur Panamas ist.

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Wenn wir am Wochenende in Santiago sind, nutzen wir die Zeit um auf den Markt zu gehen, oder durch die Stadt zu laufen. Besonders am Anfang waren wir ein wenig überfordert von den vielen Eindrücken. Aus vielen Geschäften dröhnt laute Musik und oft versucht ein „Promoter“ Kunden in sein Geschäft zu locken.
Außerdem gibt es zahlreiche Stände, die die verschiedensten Dinge verkaufen.


Ob Gemüse und Obst, typisch panamaische Schuhe oder Lederwaren, Hängematten oder Macheten. Man findet alles was das Herz begehrt, auch Hühner oder Hähne.

 

Neben dem Markt findet man außerdem noch einige 24 Stunden Essensstände, bei denen man sich um jede Uhrzeit leckeres Essen kaufen kann. Für weniger als 3$ bekommt man hier Reis mit Bohnen oder Linsen, eine Suppe oder andere typische Gerichte. Da Santiago keine touristische Stadt ist, fallen wir als „gringos“ hier sehr auf. Oft werden wir angesprochen und gefragt, was uns nach Santiago treibt.

Als Transportmittel benutzen wir entweder Taxen oder Busse. Für 2,50$ kann man mit einem Taxi durch fast ganz Santiago fahren. Meistens muss man sich nur kurz an den Straßenrand stellen, und ein Taxi ran winken. In der Innenstadt ist dies leider nicht so. Hier herrscht fast immer ein richtiger Kampf um ein Taxi, da alle Einkäufer meist schnell nach Hause wollen und man sich hier richtig anstrengen muss um ein Taxi ergattern zu können. Mit den Bussen braucht man zwar meisten drei mal so lang, weil die Busse durch fast jede Straße fahren, macht aber auch Spaß, da man so viel von der Stadt und den Menschen mitbekommt. Besonders entspannt ist es, dass die Haltestellen variabel sind, man wird einfach an jeder Ecke mitgenommen und will man aussteigen, muss man einfach durch den Bus rufen.
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Das ganze Transportsystem ist sehr anders hier, als wir es von Deutschland gewöhnt sind. So etwas wie Züge oder Straßenbahnen gibt es hier gar nicht, dafür umso mehr Busse. Es gibt ein sehr großen Busbahnhof in Santiago, von dem man in fast alle Richtungen fahren kann. Meist fahren die Busse mehrmals die Stunde und sind trotzdem immer voll besetzt.

Die ersten Wochen im Campo

Mata Redonda ist unser Hauptprojekt, in dem wir den Großteil unserer Zeit verbringen. Neben dem Wiederaufforstungsprojekt werden wir im laufe des Jahres hier auch weitere Projekte umsetzten, wie z.B. ein Imkereiprojekt, oder der Bau von neuen Kochstellen.
Schon im letzten Jahr haben die ehemaligen Freiwilligen effizientere Öfen und dazu eine Dachkonstruktion gebaut. An der Stelle machen wir nun weiter, wir helfen beim Bau der Dächer über den Öfen, die natürlich besonders in der Regenzeit extrem wichtig sind.

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Die Materialien werden von CEPAS gestellt und von uns mit dem Auto zu Beginn der Woche ins Dorf gefahren. Jede Familie kann sich nun ihren Anteil abholen, der dann in der Küche verbaut wird.

Auch beim Küchenbau helfen wieder viele mit. Lorenzo, der Ingeniuer von CEPAS leitet den Bau an und wir versuchen uns einzubringen, wo wir können. Ob beim Sägen, Nageln oder auch Kinder beschäftigen. Überraschend schnell steht nach einem Arbeitstag schon fast die ganze Küche.

An manchen Tagen fahren wir auch nicht mit dem Auto nach Mata Redonda, sondern mit dem Bus nach Las Palmas und von dort zu Fuß weiter. Der Hinweg ist immer sehr angenehm, weil man viel bergab geht, jedoch ist der Rückweg umso anstrengender. In Las Palmas kann man sich jedoch immer mit einem Duro, ein panamaischen Wassereis aus verschiedenen Früchten, erfrischen und von dem Weg erholen, bevor man in den Bus zurück nach Santiago steigt.

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Neben Mata Redonda haben wir auch schon andere Comunidades kennengelernt. Diese haben wir immer nur für einen Tag besucht und sind mit Raffa einem CEPAS Mitarbeiter mit dem Auto mitgefahren.

Mit Raffa, dem Ingenieur für Landwirtschaft, ging es in aller Frühe nach Piedra Can Dela. Nach zwei stündiger Autofahrt, mit dem Jeep von CEPAS, durch unwegsames Gelände erreichen wir das Dorf und werden herzlichen von Philipe mit Café und Chicha de Nance (Saft der Nancefrucht) begrüßt.

Gestärkt ging es aufs Feld, welches wir nach 30 minütigem Marsch erreichten. Mehrere Dorfbewohner, waren schon dabei Reissetzlinge in ein wassergesättigtes Feld zu pflanzen.


Währenddessen erklärten uns Raffa und Philipe die Prinzipien des Reisanbaues. In Piedra Can Dela werden zur Zeit drei verschiedene Formen des Reisanbaues umgesetzt:

→ Setzlinge werden separat großgezogen und in Felder gepflanzt:
(a) in Wassergesettigte Felder
(b) in Felder die über den Niederschlag gewässert werden

→ in Wassergesettigte Felder wird das Reissaatgut direkt gegeben

Nachdem wir trotz kleiner sprachlicher Barrieren die verschiedenen Anbautechniken nachvollziehen konnten, ging es direkt weiter zu dem nächsten Projekt: Das Konstruieren von Terrassen an den Hängen des Anbaugebietes. Durch eine geniale Technik entstehen die Terrassen durch Erosion eigenständig. Es werden auf verschiedenen Niveaus am Hang Bäume gepflanzt, welche als Erosionsbarriere dienen. Somit bildet sich über Jahre vor jeder Barriere eine eigene Terrasse, die zum Anbau von Reis , Yucca, Kartoffeln, Mais und sonstigen Nutzpflanzen genutzt werden können. Nach netten Gesprächen, mit tollen neuen Ideen und Wissen wanderten wir wieder zurück und wurden mit einer deftigen Hühnersuppe belohnt.

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Ein anderes Dorf, welches wir besuchten, ist mit dem Auto nicht erreichbar, deswegen gingen wir den restlichen Weg zu Fuß. Wir mussten einen sehr steilen Berg hinunter gehen und einen Fluss überqueren um zu dem Dorf zu gelangen.


Während unsere Wanderung sahen wir eine Korallenschlange. Diese ist eine sehr giftige Schlangenart und wurde von einem der Dorfbewohner direkt mit einer Machete und einem Schlag auf den Kopf getötet. Nach dem kurzen Schock kamen wir trotzdem gut im Dorf an und guckten zu, wie Raffa den Dorfbewohner verschiedene Techniken zu einer nachhaltigen und ökologischen Landwirtschaft zeigte. Obwohl es für uns durch die Sprache sehr schwer war, zu verstehen, was Raffa dem Dorf erklärte, hoffen wir am Ende doch das meiste richtig verstanden zu haben.
Auch hier bekamen wir wieder ein sehr leckeres Mittagessen, bei dem wir uns gut für den anstrengen Rückweg stärken konnten. Gerade noch vor dem Regen schafften wir es erschöpft am Auto anzukommen.

Mata Redonda

Freitag Abend war es dann soweit, nach ca. vierstündiger Busfahrt, bei eisigen 13 Grad, erreichten wir Santiago de Veraguas. Am Bahnhof wurden wir von zwei CEPAS-Mitarbeitern abgeholt und in die Soledad, unser neues Zuhause, für die nächsten 11 Monate, gebracht. Liebevoll wurden wir von unseren zwei Nachbarn, Apo und Cheno, in Empfang genommen. Viel war mit uns allerdings nicht mehr anzufangen und wir bezogen, erschöpft von der langen Busfahrt, unsere neuen Zimmer und legten uns schlafen. 
Unser erstes Wochenende verbrachten wir damit, uns in der Soledad einzurichten und Santiago kennen zu lernen. 
Am Montag sollte dann die Zusammenarbeit mit CEPAS beginnen. 
Montag Nachmittag wurden wir ins CEPAS-Büro, zum gegenseitigen Kennenlernen, eingeladen.  Wir wurden schon freudig erwartet und zu panamaischem Kaffee und Kuchen sprachen wir über die Arbeit von Cepas und die geplanten Projekte, der nächsten 11 Monate. Wir freuten uns sehr endlich die Menschen hinter unserer Partnerorganisation persönlich kennen zulernen.
Am Dienstagmorgen wurden wir von Rafael und Lorenzo, zwei Mitarbeiter von CEPAS, abgeholt, um in unser Hauptprojekt, Mata Redonda, einem kleinen Dorf, in der ländlichen Region von Veraguas, zu fahren. Wir waren sehr aufgeregt und gespannt auf die neuen Menschen und die ungewohnte Umgebung, in der wir die nächsten drei Tage und Nächte verbringen sollten. Nach einer turbulenten Autofahrt durch unwegsames Gelände erreichten wir Mata Redonda. Von der Lage des kleinen Dorfes waren wir alle überwältigt. Hügel in sattem grün soweit das Auge reicht und ein zum Schwimmen und Fischen einladender Fluss, nur einige Minuten Fußmarsch vom Zentrum des Dorfes entfernt.  Leider ist auch hier Plastikmüll ein allgegenwärtiges Problem. Oft findet man ihn, unachtsam entsorgt, am Wegesrand oder in Böschungen liegen. 
In der Mitte des Dorfes angekommen werden wir neugierig  von ca. 30 Dorfbewohnern samt Kindern, in der kleinen Dorfkirche, in Empfang genommen. Nach einem kleinen Gottesdienst, samt Vorstellungsrunde, wurden wir Vier auf zwei Familien verteilt und bezogen unsere Zimmer. Nachdem wir uns unsere Schlafplätze mit Moskitonetzen und Isomatten ausgestattet hatten, wurden wir  freudig von den Kindern des Dorfes zum Spielen eingeladen. Gemeinsam gingen wir zu einem kleinen Fußballplatz, der eine himmlische Aussicht auf das umliegende Hügelland bot. Gemeinsam spielten wir Fußball und auch unsere mitgebrachten Federballschläger wurden neugierig in Beschlag genommen. Beim Fußballspielen mit den Kindern aus dem Dorf kamen wir allerdings alle ziemlich schnell an unsere konditionellen Grenzen. Erschöpft aber glücklich ließen wir den Abend mit den Kindern ausklingen und gingen, gespannt auf den nächsten Tag, zu Bett. Am nächsten Morgen sollten wir zum ersten mal beim Umsetzen der Projekte helfen.
Früh Morgens standen wir gestärkt vom Frühstück auf und zogen mit den Dorfbewohnern los, zum Kaffee pflanzen. Männer, Frauen und Kinder, alle halfen mit.

Den Vormittag über pflanzten wir auf verschiedenen Feldern, der am Projekt beteiligten Familien, Kaffeesetzlingen.

Diese wurden schon von den ehemaligen Freiwilligen im Frühjahr gesät und großgezogen.

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Die ungewohnte körperliche Arbeit auf den Feldern, war für die meisten von uns kräftezehrend, machte jedoch auch großen Spaß. Nach der Arbeit wurden wir mit einer großen Portion Reis, Linsen, Kochbananen und Pollo belohnt. Gegessen wurde gemeinsam mit allen Arbeitern bei einer Familie, die das Essen schon vorbereitet hatte. 
Auch am nächsten Vormittag pflanzten wir wieder gemeinsam in neu durchgemischten Gruppen. Diesmal hatte eine andere Familie das Mittagessen vorbereitet.
Die Nachmittage hatten wir frei und gingen an den Fluss oder spielten mit den Kindern und Jugendlichen.


Am Freitag morgen gingen wir mit einigen Männern aus dem Dorf los, um bereits gepflanzte Setzlinge  aus unserem Wiederaufforstungsprojekt auf Schäden zu kontrollieren. Die Setzlinge sind rund um das Quellgebiet, aus dem Mata Redonda sein Trinkwasser bezieht, gepflanzt.

Nach der getanen Arbeit ging es für uns mit vielen neuen Eindrücken zurück nach Santiago.

Bienvenidos

Herzlich willkommen zu unserem ersten Blogeintrag. Am 13. August begannen wir Vier unsere spannende Reise nach Panama.  Von Frankfurt über Paris ging es mit dem Flieger direkt nach Panama City.

Am Flughafen in Panama Stadt wurden wir von der Sprachschule abgeholt und und direkt zu unseren Gastfamilien gebracht. Wir wurden super nett in Empfang genommen und gingen abends erschöpft von der langen Reise ins Bett. Am Montag fing dann auch schon direkt die Sprachschule an.

Von da an hatten wir zwei Wochen von Montag bis Freitag jeden Vormittag Spanisch Unterricht in der IleriSpanishSchool. In zweier oder dreier Gruppen übten und verbesserten wir unser Spanisch. Nach dem Unterricht haben wir zum Beispiel typisch panamaisch gekocht oder mit lokalen Früchten Smoothies gemacht.

Über die Schule wurden uns auch die Gastfamilien vermittelt, die alle in der Nähe der Schule wohnen und uns sehr herzlich und gastfreundlich aufgenommen haben.
Am letzten Tag gab es ein Abschluss Examen und wir hielten einen kleinen Vortrag vor den anderen Sprachschülern. Danach wurden uns unsere Zertifikate überreicht.FullSizeRender 7

Die Nachmittage hatten wir frei und konnten Panama Stadt erkunden.

Starker Verkehr, viele Menschen und wildes Großstadttreiben überforderten uns in den ersten Tagen etwas. 
Wir schauten uns „Casco Viejo“an, die Altstadt Panama´s im Kolonialstil. Von dort hatte man einen hervorragenden Blick auf die Skyline Panamas.
Neben den Hochhäusern haben wir uns auch den Parque Metropolitano angesehen. Einen Urwald mitten in einer Großstadt, wo wir feststellten, dass es auch in einer Millionenstadt zahlreiche Tier- und Pflanzenarten gibt. Dies erlebten wir nicht nur im Park hautnah, sondern auch im beeindruckenden Biomuseum, dass von dem berühmten Architekten Frank Ghery entworfen wurde. Dort wird die Biodiversität, die Anthropologie und die Geologie Panamas dargestellt, mithilfe von zahlreichen Modellen, Fundstücken und Veranschaulichungen.FullSizeRender 4

Natürlich gehörte auch der Panamakanal zu unserem Programm, dort besichtigten wir das Besucherzentrum, wo wir wieder einmal Bekanntschaft mit panamaischen Klimaanlagen machten, welche die Räume auf eisige 15 Grad herunterkühlten. Außerdem konnten wir einen großen Frachter in der Schleuse beobachtenFullSizeRender 6

Von Francas Gasteltern, Zuleica und Edgar,  wurden wir dazu eingeladen, dass Wochenende, mit ihnen, in ihrem Ferienhaus auf Taboga zu verbringen. Taboga ist eine kleine Insel im pazifischen Ozean, ca. eine Stunde Bootsfahrt von Panamacity entfernt. Trotz ihrer kleinen Größe hat Taboga einen nicht zu verachtenden geschichtlichen Hintergrund. Die auf Taboga errichtete Kirche, Iglesia San Pedro, gilt als zweitälteste Kirche der westlichen Hemisphäre. Im 17. Jahrhundert war die Insel ein beliebter Schlupfwinkel für Piraten. Selbst der berühmte Seeräuber Henry Morgan sandte seine Flotte nach Taboga.FullSizeRender 2

Angekommen, bezogen wir unsere Zimmer und ließen den Abend, gemeinsam mit Francas Gasteltern, zu typisch panamaischer Küche und Musik, ausklingen.

Samstagmorgen ging es mit Edgar früh los. Wir haben uns auf den Weg zur Wanderung durch den Dschungel Tabogas gemacht. Bei dieser durften wir die beeindruckende Flora und Fauna Panamas erstmals bestaunen: Pfeilgiftfrösche, Spinnen, dichtes Grün und eine uns unbekannte Geräuschkulisse. Nach einem eineinhalbstündigem Marsch wurden wir mit einem einsamen Strand belohnt, an dem wir schnorchelten und die Unterwasserwelt, sowie das warme Wasser genossen .

Am Sonntagmorgen brachen wir 4, zusammen mit einem einheimischen Fischer und einer Naturschützerin, auf, um mit etwas Glück, ein ganz besonderes Naturspektakel zu betrachten. Um sich zu paaren und ihre Jungen zur Welt zu bringen, verbringen Buckelwale ca. fünf Monate im panamaischen Pazifik. Natürlich hatten wir uns für unser Unterfangen die besten Wetterverhältnisse herausgesucht, es regnete und unser Boot hatte mit dem starken Seegang zu kämpfen. Nach ca. zweistündiger Bootsfahrt um die kleine Pazifikinsel war es dann so weit, in der Ferne sahen wir mehrere Fontänen der tonnenschweren Meeressäuger emporsteigen. Wir näherten uns vorsichtig der Gruppe Wale, bestehend aus zwei Muttertieren mit je einem Jungen und sahen die Gruppe gemächlich an uns vorüberziehen. Ein beeindruckender Anblick der uns wohl allen noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.  

 

Insgesamt hatten wir eine sehr schöne Zeit in Panama Stadt und auf Taboga. Mit vielen besonderen Eindrücken und neuen Spanischkenntnissen fühlen wir uns nun bereit für die nächsten Monate in Santiago und freuen uns auf die Projekte und auf die Zusammenarbeit mit Cepas.

Trotzdem wurde uns aber auch an einem paradiesischen Ort wie Taboga gezeigt wie stark unsere Ökosysteme vom Menschen belastet sind. Unmengen von Plastikmüll, welcher sich am Strand  anhäuft, sowie Massen von Plastikpartikeln die im Meer treiben. Ein starker Kontrast der einem hautnah zeigt, wie notwenig ein schnelles globales Umdenken ist.