Die Zeit hier in Panama vergeht wirklich schnell, jetzt brechen schon die letzten zwei Monate an. In dieser Zeit haben wir schon so einiges erlebt. Neben vielen Wochen in Mata Redonda, Zeit in Santiago haben wir auch andere Comunidades kennengelernt. Unter anderem sind wir nach Cirelular Arriba gefahren um bei einer Honigernte mit zumachen. Es war ein sehr besonderes Erlebnis für uns alle.
Zusammen mit Rafa sind wir zu der Comunidad gefahren. Ersteinmal wurde uns das Dorf gezeigt und alle haben uns nett wilkommen geheißen. Darauf hin wurden wir mit der richtigen Schutzkleidung ausgestattet. Handschuhe und Hut hatten wir dabei und den richtigen Anzug und Schuhe bekamen wir noch von den Dorfbewohnern. Nach dem wir fertig eingekleidet waren, machten wir uns auf den Weg zu den Bienenstöcken. Wir bekamen eine kurze Sicherheitseinweisung und schon konnte das ernten beginnen. Begleitet wurden wir von ständigem Rauch, der dazu dienen sollte die Bienen zu beruhigen. Dazu hatten die Imker spezielle Geräte, mit denen sie die ganze Zeit Rauch produzieren konnten.
Als wir dann das Gebiet betraten, wo die Bienenstöcke standen, war besonders das laute Summen zu vernehmen und ein ständiger Begleiter. Zu Beginn war es wirklich ungwohnt, dass so viele Bienen ständig um einen herum schwirren und man musste ganz darauf vertrauen, dass der Schutzanzug dicht hält.
Die Arbeit bestand darin, aus den Bienenstöcken die Waben zu entnehmen, in denen schon der Honig gespeichert war. In jedem Bienenstock waren unterschiedlich viele Waben mit unterschiedlich viel Honig drin. Die vollen Waben wurden nach hinten durch gereicht und weiter abseits von den Stöcken gesammelt. Wir begannen mit der Arbeit kurz vor Sonnenuntergang und als wir fertig waren, war es schon spät am Abend und stockdunkel. Nach dem die Waben weg getragen wurden, begann der zweite Teil der Arbeit.
Hierbei halfen dann viele weiter Frauen und Kinder aus der Comunidad mit. Jetzt ging es darum, den Honig aus den Waben zu bekommen. Erst mussten dazu die Waben geöffnet werden und dann geschleudert, damit der Honig rausfließen konnte. Die ganze Arbeit dauerte noch mehrere Stunden in die Nacht hinein.
Wir alle hatten nach dieser Erfahrung ein ganz anderes Gefühl für den Honig, den wir ja sonst immer in großen Massen sehen und abfüllen. Bei der Ernte haben wir gesehen, wie viele Arbeitsschritte dazu gehören und wie viel Arbeit darin steckt. Außerdem haben wir auch gesehen, dass es für die Comunidad eine tolle Möglichkeit ist Geld zu verdienen und an der viele Familien teilhaben können.
Natürlich geht es auch in unserem Hauptprojekt in Mata Redonda weiter. Da nun die Regenzeit wieder angefangen hat, kann auch wieder neu gepflanzt werden. Um für die Setzlinge gute Erde zu bekommen, haben wir „ arbono organico“ hergestellt. Übersetzt heißt das Dünger ist jedoch eher ein Kompost, der extra für die Erde angemischt wird. Hierfür wurden verschiedenste Komponenten mit der Machete klein gehackt. Dazu gehörten frische und trockene Blätter, Zuckerrohr, Bananenstauden und Kuhmist. Außerdem noch Hühnermist und Reismehl, was von Cepas mitgebracht wurde. Das alles wurde dann mit Wasser vermischt und abgedeckt. Der etwa 2x3m große Haufen wurde dann regelmäßig von den Familien umgerührt. Nach ca. 3 Wochen konnte die fertige Erde umgefüllt und neue Setzlinge gepflanzt werden.